Ein selbstfahrender Lieferroboter bringt dringend benötigte Medikamente aus der Apotheke zum Patienten nach Hause.

In Zukunft könnten Pakete von Drohnen in abgelegene oder schwer zugängliche Gebiete transportiert werden.

Jede grössere Innovation der ­Geschichte hat mit einem ­Ausprobieren angefangen.Claudia Pletscher Leiterin Entwicklung und Innovation

In der Stadt Sitten im Test: das selbst­fahrende Postauto

Entwicklungsfokus: autonome Technologien

Neue Technologien für das Kerngeschäft von morgen

Wie beeinflussen autonome Lieferroboter das Kerngeschäft? Wie verändern sich die Kundenwünsche durch selbstfahrende Postautos und Drohnen? Die Post stellt sich proaktiv für die technologischen Trends der Zukunft auf.

Das selbstfahrende Postauto fährt gekonnt und sicher durch die Gassen von Sitten. Andernorts bringt vielleicht schon bald ein selbstfahrender Lieferroboter die warme Mahlzeit zu einer betagten Person. Oder eine Postdrohne hebt mit einer Blutprobe aus einer abgelegenen Landarztpraxis ab und transportiert die sensible Fracht schnell und zuverlässig ins Labor.

Prognosen sind schwierig – vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. Das wusste schon der Schriftsteller Mark Twain, und so geht es auch der Post. Dennoch ist eines klar: Der Trend zum autonomen Transport von Frachten oder Menschen könnte das Kerngeschäft der Post grundlegend verändern.

Innovation gehört zur DNA der Post

Deshalb beschäftigt sich die Post intensiv mit diesen Themen. «Als Taktgeberin in der Logistik­branche muss sich die Post nicht nur mit innovativen Lösungen beschäftigen, sie muss sie prägen», sagt Dieter Bambauer, Leiter Post­Logistics. Aus diesem Grund will die Post die Drohnentechnik und die Lieferroboter von Anfang an mitgestalten und frühzeitig erkennen, wo sie sinnvoll und effizienzsteigernd in die Prozesse integriert werden können.

In der Geschichte der Post hat sich der Konzern immer wieder neu erfunden, wie die Transport-evolution von der Postkutsche übers Diesel­postauto bis hin zum Hybrid- und Elektropostauto illustriert. «Das Identifizieren, Austesten und Einführen von technologischen Innovationen gehört zur DNA der Post», betont Claudia ­Pletscher, Leiterin Entwicklung und Innovation. Die Realität ist simpel: Wenn die Post keine neuen Technologien übernimmt, machen es ­andere trotzdem – Google, Amazon, Apple usw. «Die Post will bei dieser Entwicklung vorne mit dabei sein, um zukünftige Lösungen im Einklang mit den Bedürfnissen der Schweizer Bevölkerung und Wirtschaft zu entwickeln», sagt Claudia Pletscher.

Alles Grosse beginnt mit Ausprobieren

Gewisse Tests mit Lieferrobotern und Drohnen mögen wie eine Spielerei aussehen. Doch der Eindruck täuscht. «Jede grössere Innovation der Geschichte hat mit einem Ausprobieren angefangen», sagt Claudia Pletscher. Das erste Smartphone (1993) – gross, unhandlich und ­unzuverlässig – war eine Spielerei. Das erste Auto (1900) mit einer Fahrgeschwindigkeit von lediglich sechs Stundenkilometern ebenso.