Axel Butterweck Leiter Corporate Procurement

Was heisst für die Post ­nachhaltige Beschaffung?

Wir stellen wenn immer möglich sicher, Produkte und Dienstleistungen mit geringer Auswirkung auf Menschen und Umwelt zu verwenden: von der Produktion bis zur Wiederverwertung, entlang der gesamten Lieferkette.

Was heisst das konkret?

Zum Beispiel, dass unsere Be­kleidungslieferanten Mitglied der Fair Wear Foundation sein müssen, die besonders hohe Anforderungen an die soziale Nachhaltigkeit stellt, Strom vollumfänglich aus erneuerbaren Energien bezogen wird und bereits ein Drittel unserer Fahrzeuge mit alternativen Antrieben unterwegs ist.

Welche Weichen hat die Post gestellt?

Wir haben festgelegt, dass ab 2017 in allen öffentlichen Ausschreibungen Nachhaltigkeits­kriterien aufzunehmen sind: unser Beitrag auf dem Weg in die globale Nachhaltigkeit.

Fair beschaffte Kleider

Mehr Lohn für Näherinnen

Globalisierte Wertschöpfungsketten mit vielen Unterlieferanten und regional unterschiedlichen Arbeitsgesetzen sind für den Bereich Beschaffungen der Post eine wachsende Herausforderung. Dieser begegnet sie bereits seit 2006 mit ihrem Sozial- und Ethikkodex, der den Lieferanten Mindestanforderungen zum Schutz von Mensch und Umwelt vorschreibt. Als Mitglied der Fair Wear Foundation (FWF) hat sie sich zudem verpflichtet, bei den Produzenten der jährlich rund 300 000 Post-Kleidungsstücke hohe Sozialstandards umzusetzen. Im Sommer 2016 wurde sie von der FWF zum dritten Mal als «Leader» ausgezeichnet; der Bericht lobt vor allem die Lieferantentrainings und die Art und Weise, mit der die Post sicherstellt, dass die Menschenrechte eingehalten werden.

Ein Beispiel: Die Post überprüfte 2016 einen Bekleidungslieferanten in Osteuropa. Beim Audit legte dieser die ausgezahlten Löhne offen. Auf dieser Grundlage wurde gemeinsam mit der Post ein Entwicklungsplan mit Verbesserungsmassnahmen erstellt. Eine Konsequenz daraus war, dass der Lieferant durch eine langfristige Auftragsvergabe der Post seine Auslastung verbessern konnte. Dank diesem Engagement konnten die Löhne der Näherinnen erhöht werden – sie liegen neu etwa 30 Prozent über dem gesetzlich vorgeschriebenen Minimallohn.