Ergebnis PostFinance

Hansruedi KöngVorsitzender der Geschäftsleitung PostFinance

Wie weit sind die Bau­arbeiten am «Digital Powerhouse» fortgeschritten?

In den vergangenen rund 18 Monaten haben wir sozusagen die Baupläne entworfen. Als ersten Meilenstein haben wir PostFinance im Sommer 2017 in eine neue Organisation überführt.

Welches sind die nächsten Bauetappen?

Damit ein Haus auch stürmischen Zeiten standhält, braucht es ein starkes Fundament. Das Fundament des «Digital Powerhouse» ist das neue Kernbankensystem, das wir an Ostern 2018 einführen werden. Anschliessend werden wir mit dem eigentlichen Hausbau beginnen und wollen bis Ende 2020 die führende digitale Bank der Schweiz werden.

Weshalb ist das neue Kernbankensystem so entscheidend?

Unsere aktuelle IT-Landschaft ist über viele Jahre gewachsen und darum sehr heterogen und entsprechend schwerfällig. Damit wir schneller und agiler werden, müssen wir die IT-Architektur optimieren und unser Kernbankensystem erneuern. Erst dann sind wir auch technisch bereit für die Digitalisierung und das «Digital Powerhouse».

PostFinance erzielte im Geschäftsjahr 2017 ein Betriebsergebnis von 549 Millionen Franken, was gegenüber der Vorjahresperiode einer Zunahme von 7 Millionen Franken entspricht. Das leicht verbesserte Ergebnis begründet sich zum einen durch Realisierungsgewinne aus dem Verkauf von zwei Aktienportfolios. Zum andern haben Wertaufholungen auf Finanzanlagen das Ergebnis positiv beeinflusst, nachdem im Vorjahr noch Wertberichtigungen angefallen waren. Der Betriebsertrag sank um 67 Millionen Franken auf 2088 Millionen Franken. Hauptgrund für den Rückgang war der um 117 Millionen Franken tiefere Zinsertrag. PostFinance sieht sich im Zinsen­geschäft insbesondere aufgrund des Kreditverbots nach wie vor mit einem schwierigen Marktumfeld konfrontiert. Die fortwährende Negativzinssituation liess die Zinsmargen weiter erodieren. Um auch in Zukunft nachhaltig profitabel zu sein, erschliesst PostFinance neue Ertragsfelder und reduziert so die Abhängigkeit vom Zinsdifferenzgeschäft. Ausserdem richtet sie sich strategisch noch stärker auf die Digitalisierung aus und wandelt sich von einer klassischen Finanzdienstleisterin zu einem «Digital Powerhouse» mit dem Ziel, bis Ende 2020 die führende digitale Bank der Schweiz zu werden.