Thomas Baur Leiter PostNetz und Mitglied der Konzernleitung

Netzentwicklung

«Der Umbau zeigt die gewünschte Wirkung»

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Filialen betreibt die Post insgesamt, davon sind 1078 eigenbetrieben und 1061 Filialen mit Partner.

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Servicepunkte wie My Post 24-Automaten oder Geschäftskundenstellen stehen den Kundinnen und Kunden schweizweit zur Verfügung.

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Ortschaften deckt der Hausservice ab.

Im Oktober 2016 hat die Post angekündigt, das Postnetz werde bis 2020 um 400 Zugangspunkte erweitert, gleichzeitig werde die Zahl der eigenbetriebenen Filialen reduziert. Thomas Baur, Leiter PostNetz, zieht in der Halbzeit Bilanz.

Herr Baur, im Herbst 2016 haben Sie Ihre Pläne für den Netzumbau bis ins Jahr 2020 kommuniziert und versprochen, die Anzahl Zugangspunkte auf mindestens 4200 zu erhöhen. Wo steht die Post heute?

Die Ergebnisse beim Umbau des Postnetzes sind erfreulich: Wir sind auf Kurs und werden das Ziel erreichen. Bereits im Mai 2018 haben wir die tausendste Filiale mit Partner eröffnet, aktuell sind es 1061. Doch es ist erst Halbzeit, in den nächsten zwei Jahren werden rund 300 weitere Filialen mit Partner hinzukommen.

Sie haben nicht nur Transparenz, sondern auch Dialog versprochen ...

Wir haben einen intensiven, offenen Dialog mit der Bevölkerung und mit den Behörden geführt. In über 550 Gesprächen haben wir die Bedürfnisse von Kantonen, Regionen und Gemeinden aufgenommen. Wir sind uns der Sensibilität beim Umbau des Postnetzes gerade in ländlichen Regionen bewusst. Deshalb haben wir seit 2016 über 270 Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung organisiert.

Was bringt den Gesprächspartnern der Dialog mit der Post?

Sie können sich in die Lösungsfindung einbringen. Wir gehen ergebnisoffen, ohne fixfertige Pläne in die Gespräche. Keine Filiale wird ersatzlos gestrichen. Es gibt immer eine Alternative, sodass die Post dort sein kann, wo die Menschen wohnen und arbeiten. Über 80 Prozent der bisherigen Filialumwandlungen wurden im Einvernehmen mit den lokalen Behörden umgesetzt.

Die Zahl der eigenbetriebenen Filialen geht auf 800 bis 900 zurück, die Post spricht aber von einem Ausbau des Netzes. Ist das nicht ein Widerspruch?

Nein, überhaupt nicht. Das Postnetz besteht aus einem Mix an Zugangspunkten, und da bilden die eigenbetriebenen Filialen das Rückgrat. Die Filialen mit Partner gehören ebenfalls zu diesem Mix. Und sie haben sich gut bewährt. In der Summe verfügen wir künftig über mehr Filialen. Hinzu kommen der Hausservice und zusätzliche Servicepunkte wie beispielsweise My Post 24-Automaten. Insgesamt ergibt das 4200 Zugangspunkte im Jahr 2020, gegenüber 3800 im Jahr 2016. Wir kommen Monat für Monat näher zu unseren Kundinnen und Kunden.

Eine Filiale mit Partner ersetzt aber die eigenbetriebene Filiale nicht gleich­wertig ...

97 Prozent der Postdienstleistungen können in einer Filiale mit Partner erledigt werden. Bareinzahlungen – eine der wenigen Ausnahmen – sind wegen des Geldwäschereigesetzes nicht möglich. Diese Lücke haben wir geschlossen: Bareinzahlungen können an der Haustür beim Zustellpersonal getätigt werden.

Stellen Sie dank dem Umbau eine wirtschaftliche Verbesserung fest?

Der Umbau zeigt die gewünschte Wirkung. Wir haben das Defizit im Postnetz wie angestrebt stabilisiert, sogar um 65 Millionen Franken reduziert. Damit sind wir sehr gut unter­wegs. Denn nach wie vor gilt: Eine schwarze Null ist nicht das Ziel. Unser Ziel ist es, die Grundversorgung auch in Zukunft aus eigenen Mitteln – also ohne Subventionen – finanzieren zu können.