Das gehörlose Ehepaar führt die Firma Rast Express und arbeitet eng mit der Distributionsbasis Hinwil zusammen.
Gleiche Chancen für alle
Die Post setzt sich vielseitig dafür ein, eine Post für alle zu sein. Das gilt auch für Mitarbeitende mit Beeinträchtigungen. Gezielt fördert die Post Barrierefreiheit und berufliche Inklusion am Arbeitsplatz.
Die Rollstuhlfahrerin Nadja Schmid findet die neuen Filialen der Post praktisch.
Die blinde Jolanda Schönenberger arbeitet am Computer und bewegt sich am Hauptsitz der Post ohne fremde Hilfe.
Wer eine Sehbehinderung hat, gehörlos ist oder im Rollstuhl sitzt, hat im Alltag mit Hindernissen zu kämpfen: «Etwa 20 Prozent unserer Bevölkerung sind von einer körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigung betroffen», weiss Valérie Schelker, Personalchefin der Post. «Als Post sind wir ein Abbild der Schweiz. Deshalb sorgen wir als Arbeitgeberin dafür, dass Menschen mit Beeinträchtigungen einen gleichberechtigten Zugang zur Arbeitswelt erhalten und ihre Kompetenzen einbringen können.»
Wir sind als Post ein Abbild der Schweizer Bevölkerung.
Digitale Hilfen im Sprachdienst
Jolanda Schönenberger bearbeitet im Sprachdienst Übersetzungen. Sie ist blind. Wie kann sie da am Computer arbeiten? «Mit einer Sprachausgabe», sagt die junge Frau. «Das Programm liest mir alles vor.» Vor Stellenantritt haben IT-Spezialisten die Programme der Post auf Barrierefreiheit geprüft und die Sprachausgabe erweitert. Und die Praktikantin ist mit einer Mobilitätstrainerin das Bürogebäude im Berner Wankdorf abgegangen, um die Wege kennenzulernen.
Dank der Digitalisierung ist vieles einfacher und zugänglicher geworden.
Rollstuhlgängiges Umfeld
Nadja Schmid ist seit neun Jahren im Kontaktcenter von PostFinance tätig. «Wenn es um Technik, Sicherheit, das Login oder die PostFinance App geht, kenne ich mich bestens aus», sagt die 30-Jährige. Aufgrund einer Muskelatrophie ist sie auf den Rollstuhl angewiesen – also ist sie auch eine Expertin, wenn es darum geht, die Schalterräume der neuen barrierefreien Filialen zu beurteilen. «Offene Theken, schwenkbare Kartenleser und Tischanbauten, an die ich mit dem Rollstuhl heranfahren kann – das ist eine echte Erleichterung für alle.»
Barrierefreiheit ist eine Erleichterung für alle.
Zulieferung geht auch gehörlos
PostLogistics arbeitet in Hinwil (ZH) mit einer Lieferfirma zusammen, die von einem gehörlosen Ehepaar geführt wird. Auch die meisten Angestellten sind gehörlos. Geht das gut? «Der zusätzliche Aufwand für die Kommunikation hält sich im Rahmen», sagt Ralph Stacher, Leiter Planung und Disposition. «Ich rufe die Mitarbeitenden eben nicht an, sondern schicke ihnen bei Bedarf ein SMS.» Nicht nur er, auch die Kunden seien zufrieden. «Wenn selten mal jemand negativ reagiert – weil der Lieferant undeutlich geantwortet oder auf Rufen nicht reagiert hat –, ändert sich das schlagartig, wenn der Grund dafür klar ist. Dann gibt es Komplimente für die Post und man findet diese Zusammenarbeit toll.»
