Die Post bildet jährlich rund 1900 junge Menschen in 16 Berufen zu Fachleuten aus.

Für eine starke Post und zufriedene Kunden

Der Dach-Gesamtarbeitsvertrag läuft 2020 aus. Personalchefin Valérie Schelker erklärt ihre Verhandlungs­ziele, wieso ihr das Präventions­programm wichtig ist und warum sich die Post für die Ausbildung von jungen Fachkräften einsetzt.

PortraitValérie Schelker Leiterin Personal,
Mitglied der Konzernleitung


Welche Ziele verfolgen Sie für den neuen Dach-GAV?

Die Post will weiterhin fortschrittliche und faire Anstellungsbedingungen anbieten. Denn unsere Mitarbeitenden sind der Schlüssel für eine starke Post und zufriedene Kundinnen und Kunden. Der GAV muss die strategische Entwicklung des Konzerns unterstützen und langfristig eine zukunftsgerichtete Grundlage bilden, damit die Post weiterhin erfolgreich sein kann.

Bereits vor dem GAV wurde der Sozialplan neu verhandelt. Was ändert sich?

Änderungen gibt es bei der Anstellungsgarantie für Mitarbeitende mit 20 oder mehr Berufsjahren. Sie gilt neu ab dem 58. Lebensjahr – vorher ab 55 Jahren – dafür bis zum ordentlichen AHV-Alter. Bisher mussten sich die Betroffenen mit 62 Jahren frühpensionieren lassen. Die Neuerung sichert den Betroffenen eine bessere Rente.

Die Post hat mit den Sozialpartnern ein Präventionsprogramm initiiert. Um was geht es dabei konkret?

Das Präventionsprogramm ist eine Investition in unsere Mitarbeitenden. Es geht um die aktive Auseinandersetzung mit der persönlichen beruflichen Zukunft, lebenslanges Lernen und den Umgang mit Veränderungen. Darum, im Wandel arbeitsmarktfähig zu bleiben. Die Post will die Mitarbeitenden dabei optimal begleiten und unterstützen, denn die Arbeitsformen und Berufsbilder werden sich auch bei der Post mit der fortschreitenden Digitalisierung stark verändern.

Auch bei der Post werden sich Arbeitsformen und Berufsbilder stark verändern.

Stellt der erwartete Fachkräftemangel auch die Post vor Herausforderungen?

Der Fachkräftemangel beschäftigt mich tatsächlich sehr stark. In zehn Jahren werden in der Schweiz gegen 500 000 Arbeitskräfte fehlen. Die Mobilisierung von Frauen und die Zuwanderung werden nicht ausreichen, um diesen Mangel auszugleichen. Für die Post gehen wir davon aus, dass uns zum Beispiel allein in der Briefzustellung jährlich mehr als 300 Personen fehlen werden. Wir sehen die Herausforderung und investieren deshalb auch sehr gezielt in die Ausbildung junger Fachkräfte. Zusätzlich wollen wir die interne Mobilität künftig stärker fördern, um personelle Engpässe möglichst mit eigenen Mitarbeitenden auszugleichen.

Wie setzt sich die Post für die Jungen ein?

Die Post bildet jährlich rund 1900 Lernende in 16 verschiedenen Berufen in allen Kantonen aus. Damit übernimmt die Post eine wichtige Rolle in der Ausbildung von jungen Fachleuten. Vier von fünf frischgebackenen Berufsleuten, die bei der Post bleiben wollten, haben eine Anstellung im Unternehmen gefunden.

Letzte Frage: Wie stehen Sie persönlich zum Thema Lohngleichheit?

Als Personalchefin, aber auch als Privatperson bin ich sehr erstaunt, dass wir darüber überhaupt diskutieren müssen. Lohngleichheit muss absolut selbstverständlich sein – genau wie jede andere Form der Gleichberechtigung.