Regionale Paketzentren errichten, freie Flächen in den Briefzentren nutzen, die grossen Paketzentren umbauen: Bis 2030 gilt es für den strategisch geplanten Kapazitätsausbau der Paketsortierung grosse Projekte zu realisieren. 2021 hat die Post zahlreiche Meilensteine auf dem Weg dorthin gesetzt.
Damit das Logistiknetz auch künftig den erwarteten Marktanforderungen gerecht wird, investiert die Post in zusätzliche Standorte für die Paketsortierung und baut bestehende aus. Im September 2021 hat die Post mit dem Bau dreier neuer regionaler Paketzentren in Rümlang (ZH), Pratteln (BL) und Buchs (AG) begonnen und einen Umbau im Briefzentrum Härkingen gestartet. Zudem setzt die Post auf Synergien mit der Briefverarbeitung.
«Dass die Paketmengen exponentiell wachsen, die Briefmengen aber zurückgehen, ist eine Herausforderung», sagt Nicole Schnittfeld, Leiterin Kompetenz-Center Verarbeitung von morgen, «doch die Entwicklung birgt auch grosses Potenzial für Synergien sowie für die Verdichtung unseres Logistiknetzes mit kürzeren Transportwegen.» Konkret heisst das: Frei werdende Flächen in Briefzentren können anders genutzt werden. So soll bis 2023 aus dem Briefzentrum Härkingen auch ein regionales Paketzentrum (RPZ) werden, wo Pakete und Briefe sortiert werden. Und die bestehende moderne Mix-Mail-Anlage im Briefzentrum Zürich-Mülligen wird so umgerüstet, dass neben Kleinwarensendungen auch kleine Pakete verarbeitet werden können.
Entscheidend für den Kapazitätsausbau in der Paketverarbeitung sind die RPZ. Für den Grossraum Zürich Nord nimmt das RPZ Rümlang (ZH) mit einer auf 5000 Pakete pro Stunde ausgelegten Sortierkapazität im Frühling 2022 den Betrieb auf. Ab Sommer 2022 folgt für den Grossraum Aarau, Seetal, Suhrental und Lenzburg das umgebaute RPZ Buchs (AG). Im Herbst 2022 wird die Post am Standort Pratteln (BL) ein weiteres RPZ zur Aufgabe- und Zustellsortierung für Teile des Kantons Basel-Landschaft und des Fricktals in Betrieb nehmen. Die Sortierkapazität des RPZ ist auf 10 000 Pakete pro Stunde ausgelegt. Zu den Aufgaben der 480 Mitarbeitenden werden auch die Postverzollung, internationale Spedition, Retouren- und Sperrgutverarbeitung sowie Baustellenlogistik gehören. Bereits 2020 wurden drei neue RPZ in Ostermundigen (BE), Vétroz (VS) und Untervaz (GR) ans Netz, 2019 eines in Cadenazzo (TI) in Betrieb genommen.
Bis 2030 sollen in der Paketverarbeitung der Post rund 1500 neue Stellen mit vielfältigen Jobprofilen geschaffen und gesichert werden.
Johannes CramerLeiter Logistik-ServicesWir sichern Arbeitsplätze und schaffen 1500 neue Stellen.
Die neuen RPZ werden die grossen Paketzentren entlasten. Sobald die Entlastungskapazitäten realisiert sind, können die bestehenden Paketzentren in Härkingen, Frauenfeld und Daillens (VD) umgebaut und saniert werden. Die Sortierleistung soll damit noch einmal signifikant steigen: in den Paketzentren Härkingen und Frauenfeld beispielsweise von 25 000 auf ca. 40 000 Pakete pro Stunde. Mit verschiedenen im Herbst 2021 initialisierten Machbarkeitsstudien werden zurzeit bauliche, betriebliche und verkehrstechnische Aspekte geprüft.
Die Post hat 2021 eine nie dagewesene Paketmenge verarbeitet und zuverlässig in alle Winkel der Schweiz zugestellt: 9,6 Prozent mehr Pakete als im bereits starken Vorjahr haben die Mitarbeitenden verarbeitet. Gegenüber 2019 entspricht dies einem Wachstum von rund 35 Prozent. Dabei spielen grenzüberschreitende Warenversände eine immer grössere Rolle: Über 11 Millionen Sendungen hat die Post für das Ausland sortiert beziehungsweise aus dem Ausland an Schweizer Kundinnen und Kunden zugestellt. Die Post nutzte die Ressourcen in der Briefverarbeitung, um die stark beanspruchte Paketlogistik zu entlasten. Täglich verarbeiteten die Teams effizient bis zu 150 000 Kleinpakete in den Briefzentren.