Als schweizweit drittgrösste Arbeitgeberin will die Post allen ihren Mitarbeitenden eine optimale Arbeitsumgebung für ihre jeweiligen Aufgaben bieten. Die Strategie «Post von morgen» befasst sich auch mit den Veränderungen der Arbeitswelt – die sich durch die Pandemie enorm beschleunigt haben.
Leiterin Personal, Mitglied der Konzernleitung
Die Digitalisierung und Flexibilisierung haben die Arbeitswelt der Post schon lange vor Corona geprägt. Doch die Pandemie hat den Veränderungen zweifellos einen Extraschub verliehen.
Als im März 2020 rund 12 000 Mitarbeitende ins Homeoffice gingen, spürten sie den Wandel von einem Tag auf den anderen. Für viele war die Situation ungewohnt und herausfordernd. Mit etwas zeitlicher Distanz ziehen wir aber ein positives Fazit. Interne Befragungen zeigen, dass sich zahlreiche Aufgaben zu Hause effizient erledigen lassen. Doch der persönliche Kontakt bleibt wichtig und ist für manche Tätigkeiten sogar unerlässlich, etwa bei der kreativen Zusammenarbeit im Team oder für den informellen Austausch von Wissen.
Wir wollen die positiven Erfahrungen der Zeit im Homeoffice nutzen und mit der Zusammenarbeit im Büro verbinden. Unsere Mitarbeitenden kommen nicht mehr automatisch jeden Tag ins Büro, sondern beschäftigen sich aktiv mit der Frage: Was mache ich besser zu Hause, für welche Aufgaben gehe ich ins Postgebäude? Dabei gilt die Maxime «Business first» – das heisst, wir orientieren uns konsequent an den Bedürfnissen unserer Kundschaft und unserer Partner. Jedes Team definiert gemeinsam mit der Führungsperson, wer wann zu Hause, unterwegs oder vor Ort arbeitet und wie die Zusammenarbeit am besten funktioniert. Mit dieser Regelung setzen wir auf eine Führungskultur, die auf Vertrauen, Eigeninitiative und Selbstverantwortung baut.
Wer in der Zustellung, der Sortierung oder am Schalter arbeitet, kann das natürlich nicht von zu Hause aus tun. Aber es geht hier auch nicht um die Frage «Homeoffice: Ja oder Nein?». Der Umbruch findet in jedem der über 100 Postberufe statt, nicht nur im Büro. Unser Ziel ist es, für jeden Beruf und für jede Aufgabe das bestmögliche Umfeld zu bieten.
Die Post wird bis 2030 rund 1,5 Milliarden Franken in den Ausbau der Sortier- und Zustellinfrastruktur investieren. Aufgaben und Prozesse verändern sich fortlaufend. Wir schulen unsere Mitarbeitenden im Umgang mit der neuen Arbeitsumgebung und fördern das lebenslange Lernen. Dabei unterstützen wir auch innovative Massnahmen zum Erhalt der Gesundheit. Ein Beispiel: Mitarbeitende in der Logistik müssen zunehmend mit schweren und unförmigen Sendungen hantieren. Deshalb testen wir den Einsatz von Exoskeletten. Ein Exoskelett ist eine mechanische, maschinelle oder robotische Stützstruktur, die am Körper getragen wird und beim Heben und Transportieren von Lasten unterstützt.
Ein allgemeingültiges Rezept gibt es nicht, die jeweiligen Arbeitsrealitäten sind je nach Aufgabe sehr unterschiedlich. Bei der Entwicklung der Arbeitswelt von morgen braucht es einen ganzheitlichen Blick auf die Mitarbeitenden und ihre Tätigkeiten, die Räume, die Infrastruktur, die Tools und die neuen Formen der Zusammenarbeit. So bleiben unsere Mitarbeitenden motiviert und können sich entwickeln.