In den letzten fünf Jahren ist die Paketmenge dank des Onlinehandels um 65 Prozent gewachsen. Die Post begegnet dem riesigen Anstieg und dem Kundenwunsch nach kurzen Lieferzeiten, indem sie die Verarbeitung grundlegend transformiert. Dafür investiert sie bis 2030 rund 1,5 Milliarden Franken: in zusätzliche Standorte für die Paketsortierung, mehr Personal, Umbauten und neue Technologien.
Hat die Post vor fünf Jahren noch 122 Millionen Pakete zugestellt, so waren es 2021 bereits 202 Millionen Stück. Und das Wachstum geht weiter. Gleichzeitig sinken die Briefmengen, was zu freien Kapazitäten in der Brieflogistik führt. Diesem Wandel begegnet die Post mit ihrem Programm «Verarbeitung von morgen», das die Paket- und Brieflogistik grundlegend transformiert. In den nächsten zehn Jahren will die Post im Rahmen der Verarbeitung von morgen rund 1,5 Milliarden Franken in die Sortier- und Zustellinfrastruktur investieren: Das Logistiknetz soll bis 2030 neben den Standorten für die Briefsortierung aus etwa 15 Standorten für die Paketsortierung bestehen; das sind 7 Standorte für die Paketsortierung mehr als heute. «Die steigenden Paketmengen sind nur mit hohen Investitionen in die Infrastruktur zu bewältigen», sagt Johannes Cramer, Leiter Logistik-Services. «Mit unseren Massnahmen können wir weiterhin künftigen Marktanforderungen und unserer Auszeichnung als ‹beste Post der Welt› gerecht werden. So wollen wir die favorisierte Anbieterin von Logistikdienstleistungen für die Schweiz bleiben – und unseren Marktanteil nicht nur halten, sondern ausbauen.»
Johannes Cramer Leiter Logistik-ServicesWir modernisieren die Paketverarbeitung: kundenzentriert und effizient.
Um die Sortierleistung der bestehenden Paketzentren zu erhöhen, baut die Post die Infrastruktur laufend aus. «Bis 2030 wollen wir unsere Sortierkapazitäten für Pakete verdoppeln», sagt Johannes Cramer.
Dazu errichtet die Post neue regionale Paketzentren (RPZ) nahe den Ballungszentren Basel, Bern und Zürich. Diese RPZ sind teils Neubauten, teils Umbauten bestehender Logistikflächen. «Dank der neuen RPZ werden Pakete, die in der Region aufgegeben wurden, auch dort sortiert und zugestellt, ohne den Weg über die grossen Paketzentren zu gehen», erläutert Johannes Cramer.
Die Realisierung der geplanten RPZ ist indes eine Herausforderung: Denn von der Suche geeigneter Grundstücke und Immobilien bis zur Inbetriebnahme vergehen mehrere Jahre. Flächen, auf denen die Post genügend Platz hat, die benötigten Verarbeitungskapazitäten unterzubringen, sind schwer zu finden. Deshalb wurden Standortkonzepte für kleinere oder sogenannte vertikalisierte RPZ entwickelt, bei denen die Förderbänder über mehrere Etagen führen.
Da die verarbeiteten Mengen in den Briefzentren kontinuierlich sinken, will die Post die hier freiwerdenden Flächen künftig für die Paketsortierung nutzen, zum Beispiel im Briefzentrum Härkingen. Mit weniger Briefaufkommen wird dort weniger Sortierkapazität benötigt. In einem Teil der Fläche wird daher ein regionales Paketzentrum eingebaut. Ein weiterer Teil des Kapazitätsaufbaus soll auch durch den Um- und Ausbau der bestehenden Paketzentren Frauenfeld und Härkingen erfolgen. Diese Erneuerungen sind durch den Lebenszyklus der Gebäude vorgegeben. Wo immer möglich und sinnvoll werden die Gebäude für höhere Sortierkapazitäten ausgerüstet.
Per Januar 2022 hat die Post im Einvernehmen mit dem Preisüberwacher erstmals seit 18 Jahren die Briefpreise erhöht: die A-Post um 10 Rappen, die B-Post um 5 Rappen. Weitere Preisanpassungen betreffen Massensendungen, Postfächer, Nachsendungen und den internationalen Briefversand. Die Paketlistenpreise bleiben unverändert. Um die Kundinnen und Kunden zu unterstützen, setzt die Post auch Preisvorteile um: KMU können bis zu fünf Pakete kostenlos durch das Zustellpersonal abholen lassen. Geschäftskunden, die Pakete online frankieren, erhalten einen Rabatt von 10 Prozent. Auch Privatpersonen, die Pakete online frankieren, profitieren weiterhin von reduzierten Preisen.