Im Gespräch mit V. Büchler-Bezzola und S. Bojanic
Nachhaltigkeit gehört zum Selbstverständnis der Post
Der Bereich Corporate Responsibility (CR) der Post konzentriert seine Aktivitäten aktuell auf das Handlungsfeld Umwelt mit Fokus auf Klima und Energie. Die Co-Leitenden Vivien Büchler-Bezzola und Stefan Bojanic äussern sich im Interview zur laufenden Strategieperiode und wagen einen Ausblick auf die kommende.
Die Post übernimmt Verantwortung und ergreift Massnahmen zum Klimaschutz. Welche Ziele verfolgt die Post konkret?
Vivien Büchler-Bezzola: Wir wollen ab 2040 die Netto-Null erreichen. Dazu reduzieren wir bis dahin unsere Treibhausgas-(THG)-Emissionen um mindestens 90 Prozent. Eine der wichtigsten Massnahmen ist die Elektrifizierung unserer Fahrzeugflotte. Schon heute vermeiden wir mit unseren Elektrofahrzeugen jährlich rund 9700 Tonnen CO2-Emissionen. Trotz aller Reduktionsmassnahmen werden ab 2040 rund 10 Prozent unvermeidbare Restemissionen übrigbleiben. Daher investieren wir bereits heute in die CO2-Entfernung und -Speicherung. Netto-Null heisst, dass wir im Jahr 2040 gesamthaft keine Treibhausgase mehr ausstossen. Entsprechend haben Unternehmen mit einem Netto-Null-Ziel die Verantwortung, einen Beitrag im Umgang mit unvermeidbaren Emissionen zu leisten.
Unser Klimaziel wurde 2023 von der Science Based Targets initiative validiert.
Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen ist heute ein wichtiges Thema der Unternehmensführung. Wie wird das in Zukunft sein?
Stefan Bojanic: Die Erwartungen und Bedürfnisse der Gesellschaft entwickeln sich weiter, und die Schweizerische Post entwickelt sich – wie schon immer in ihrer Geschichte – mit den Bedürfnissen, Herausforderungen und Möglichkeiten der Zeit. Das bedingt, dass wir Nachhaltigkeit konsequent mitdenken, wenn wir an der Zukunftsfähigkeit der Post arbeiten. Wir werden die drei Aspekte von Nachhaltigkeit – ökonomisch, sozial und ökologisch – noch stärker in unsere Unternehmensstrategie integrieren und sicherstellen, dass auf allen Managementstufen nachhaltige Geschäftsentscheide getroffen werden. Und wir werden transparent darüber informieren, wie mit dem vorliegenden Bericht. Wir schreiben darin über alle Themen, die für die Post relevant sind.
Wie wird sich die Post bezüglich Corporate Responsibility weiterentwickeln?
Vivien Büchler-Bezzola: Wir haben den Anspruch, im Spannungsfeld von ökonomischem Erfolg, ökologischem Handeln und sozialer Verantwortung die bestmögliche Wirkung für die Gesellschaft zu erzielen. Diese integrale Sichtweise ist auch ausschlaggebend für den nachhaltigen Erfolg und das Bestehen der Post. Würden wir die drei Aspekte einzeln betrachten, würden wir riskieren, Chancen für die Post und für unsere Stakeholder zu verpassen. Darum verfolgt die Post schon immer sowohl finanzielle als auch nichtfinanzielle Ziele. Dies wollen wir in Zukunft noch bewusster im Unternehmen verankern. Nachhaltigkeit gehört zum Selbstverständnis der Post – früher, heute und auch in Zukunft. Wir haben nicht nur die Erwartungen und die Ansprüche der Gesellschaft zu erfüllen, sondern wollen als bundesnaher Betrieb auch ein Vorbild sein. Die Ambition ist klar: Mit der Post ist die Schweiz nachhaltiger als ohne.
Aktivitäten zu Klima und Energie werden auch in den Jahren 2025+ in unserm Fokus stehen.
Die Strategieperiode endet 2024. Welche Schwerpunkte sehen Sie für die kommenden Jahre?
Stefan Bojanic: Die Post erarbeitet derzeit die Strategie für die Jahre 2025 bis 2028. Corporate Responsibility wird ein zentraler Bestandteil bleiben. Wir analysieren nun abgeschlossene Projekte, evaluieren laufende Massnahmen und überprüfen unsere inhaltlichen Schwerpunkte auf ihre Tragfähigkeit. Eines ist schon jetzt klar: Die Themen Umwelt mit Fokus Klima und Energie wird auch in den Jahren ab 2025 Schwerpunkt unserer Aktivitäten sein. Auch die Verantwortung als Arbeitgeberin und als Institution der Schweiz bleibt zentral. Weiter sehen wir drei Entwicklungsschwerpunkte, um die Unternehmensverantwortung als Mittelpunkt unseres Handels zu stärken. Erstens: Die Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie und -entscheide integrieren. Zweitens: Eine integrierte Sichtweise unternehmensweit sicherstellen. Und drittens: Das Management der nichtfinanzielle Performance weiterentwickeln. Es gilt zu agieren und nicht einfach nur zu reagieren.