30 Millionen importierte Klein­warensendungen

Ob Ladekabel, Handyhülle oder Einhorn zum Aufblasen: Die Menge der importierten Kleinwaren­sendungen, vor allem aus Asien, steigt Jahr für Jahr. Eine Herausforderung für die Infrastruktur und zugleich eine Chance für die Post, die Briefverar­beitung besser auszulasten.

30 Mio.

importierter Kleinwaren­sendungen, davon knapp 24 Millionen aus dem asiatischen Raum, hat die Post 2019 verarbeitet.

20 %

des Umsatzes machten die Import­sendungen im Online­versand­handel aus. 2010 waren es noch 10 Prozent.

Ob die Smartwatch etwas taugt? Die Kopfhörer sind mega-billig. Und für die nächste Party kann man sicher ein paar Ballons gebrauchen: Wenn Philipp auf den asiatischen Verkaufsportalen im Internet surft, findet er immer etwas. Schnell hat er seinen Warenkorb gefüllt und die Daten der Kreditkarte eingegeben.

Philipp ist ein regelmässiger Onlineshopper und einer von vielen, die Waren im Ausland bestellen: Machten die Importsendungen 2010 noch 10 Prozent des Umsatzes im Onlineversandhandel aus, waren es 2019 20 Prozent. 85 Prozent davon sind Kleinwarensendungen unter zwei Kilogramm, die gemäss internationalen Abmachungen als Briefe verschickt werden. In der Schweiz übernimmt die Post die Verzollung, die Sortierung und die Zustellung.

Rund 30 Millionen solcher Kleinwarensendungen hat die Post 2019 verarbeitet. Rund 24 Millionen stammten aus dem asiatischen Raum. Die Importmengen kommen über die ausländischen Postorganisationen oder über eine der 16 Asendia-Filialen in die Schweiz. «Nicht nur die grossen Mengen, auch die unterschiedlichen Masse und Verpackungen stellen eine Herausforderung dar», sagt Urs Singer, Leiter Distribution Agreements and Import bei Asendia Switzerland, einem Profitcenter von PostMail. «Mit unseren Sortieranlagen können wir dies jedoch effizient bewältigen. Der Boom des asiatischen Onlinehandels ist für die Post zudem eine Chance, Sortierung und Zustellung in der Briefverarbeitung besser auszulasten.» Nach dem Beschluss des Weltpostvereins, die Tarife für Sendungen aus Asien per 2020 auf das gleiche Niveau der Industrieländer zu erhöhen, wird dieses Geschäft zukünftig kostendeckend sein.