Herausforderungen und strategische Stossrichtungen
Bewährtes weiterentwickeln
Seit bald 175 Jahren ist die Post eine Institution des nationalen Zusammenhalts und erbringt im Auftrag des Bundes Leistungen des Service public. Mit ihrer Strategie reagiert die Post auf aktuelle Herausforderungen und schafft damit die Voraussetzungen, dass sie auch in Zukunft für die Schweiz relevant bleibt.
Die bisherige Postpolitik war geprägt durch einen konstanten Dreiklang der drei wesentlichen Strukturelemente Staatseigentum, Grundversorgung und Eigenwirtschaftlichkeit. Gesellschaftliche und technologische Trends beschleunigten jedoch in den letzten Jahren die Entwicklung der Märkte und führten zu grossen Veränderungen im Umfeld der Post. Besonders disruptiv ist die zunehmende Digitalisierung der Geschäftsprozesse. Die dadurch veränderten Kundenbedürfnisse führten zu einem nachhaltigen Rückgang der Briefmengen und zu geringerer Nachfrage nach Dienstleistungen in den Filialen. Dies konnte auch durch das wachsende Paketgeschäft in der Summe nicht kompensiert werden. So sinkt der Wert des verbleibenden Restmonopols für Briefe unter 50 Gramm kontinuierlich. In Kombination mit einer lang anhaltenden Niedrigzinsphase erhöhte sich dadurch die finanzielle Unterdeckung der Grundversorgung.
Auftrag des Bundesrats erfüllen
Die Balance zwischen Staatseigentum, Grundversorgung und Eigenwirtschaftlichkeit wird herausfordernder. Dies spiegelt sich in den strategischen Vorgaben des Bundesrats für die Periode 2021–2024 wider. In ihrem Kerngeschäft soll die Post qualitativ hochstehende, marktfähige und innovative Produkte, Dienstleistungen und Lösungen in physischer und elektronischer Form anbieten. Mit den neuen Zielvorgaben anerkennt der Bundesrat, dass sich die Post in einer herausfordernden Transformation befindet, verlangt aber gleichzeitig, dass sie bis 2024 die Voraussetzungen schafft, um den Unternehmenswert mittelfristig nachhaltig zu sichern. Zudem müssen alle Geschäftsfelder (mit Ausnahme des subventionierten Bereichs bei PostAuto) ein branchenübliches Ergebnis erzielen.
Die Post von morgen
Mit ihrer Strategie «Post von morgen» will die Post das bewährte Modell weiterentwickeln und die Komponenten Staatseigentum, Grundversorgung und Eigenwirtschaftlichkeit mit nachhaltigem Wachstum ergänzen und so die strategischen Ziele des Bundesrats erfüllen. Dazu tätigt die Post substanzielle Investitionen und will weiterhin Gewinne erwirtschaften, die sie in ihre Weiterentwicklung und die Erbringung des Grundversorgungsauftrags investiert.
Die Post von morgen setzt auf einen starken Service public und fokussiert auf die bestehenden Märkte.
Vier strategische Stossrichtungen
Die Strategie «Post von morgen» baut auf vier Stossrichtungen auf:
- Weiterentwicklung ihrer Dienstleistungen, Angebote und Infrastruktur
- Effizienz ihrer Organisation und Prozesse sowie angepasste Preise
- Wachstum und Zukäufe in bestehenden und sinnverwandten Geschäftsfeldern
- Ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit bei allem, was sie tut
Die Post entwickelt ihr Angebot in allen fünf Märkten (siehe Seiten 22–23) weiter und stellt so sicher, dass sie für die Schweiz zukunftsfähig und relevant bleibt.
Mehr zum Umfeld und zur Strategie Finanzbericht Seiten 14–24Ziele der UNO für nachhaltige Entwicklung unterstützen
Die Post handelt heute – für morgen, für zukünftige Generationen, für eine nachhaltige Entwicklung ihrer Umwelt und Gesellschaft. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) sind das Kernstück der UNO-Nachhaltigkeitsagenda 2030. Sie sollen bis 2030 die drängendsten Herausforderungen der Welt adressieren. Die Post kann bei sechs Zielen am meisten bewirken und konzentriert ihre Kräfte deshalb besonders auf diese.
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