Alternative Antriebe 

Die Zukunft gehört dem Elektropostauto

Neu sind sie auch in der Westschweiz und in Graubünden unterwegs: Die Anzahl der E-Postautos im öV-Linienbetrieb ist erneut gestiegen – und PostAuto ist dem gesetzten Ziel, die gesamte Flotte fossilfrei zu betreiben, wieder ein Stück nähergekommen.

Seit Juni 2022 können sich die öV-Nutzerinnen und -Nutzer im Zentrum von Delémont leise, emissionsfrei und erst noch ohne «Schaltrucken» bequem befördern lassen. Denn das erste elektrische Postauto in der Westschweiz hat den Linienbetrieb aufgenommen. In dem Ortsbus haben 20 Personen Platz; er fährt mit einer Batterieladung bis zu 200 Kilometer weit. Drei Solarpanels auf dem Dach gewinnen Energie und unterstützen damit den Betrieb von Türen, Computersystem, Klimaanlage und Heizung.

Auch im Kanton Graubünden gab es grünes Licht für die ersten Elektrobusse im öV-Linienbetrieb: Auf vier PostAuto-Linien zwischen Chur und Bad Ragaz sind ab Frühling 2023 insgesamt elf Fahrzeuge unterschiedlicher Grösse batteriebetrieben unterwegs. PostAuto leitete die Beschaffung der Flotte in die Wege, das Bündner Energieunternehmen Repower installiert die Ladeinfrastruktur und der Kanton übernimmt die Mehrkosten.

«Bis Ende 2024 wollen wir 100 elektrifizierte Postautos im Einsatz haben», sagt Mark Bögli, der bei PostAuto das Transformationsprojekt Elektrische Mobilität leitet. «Bis 2040 soll dann die ganze Flotte klimafreundlich fossilfrei unterwegs sein.» Dazu setzt PostAuto auf Elektromobilität: Elektrische Shuttle-Fahrzeuge fahren seit 2016 in Saas-Fee, ein batteriebetriebener Zwölfmeterbus seit 2018 auf der Linie Sarnen–Alpnach und seit 2021 ein Elektrobus in der Region Brugg. 2022 setzte PostAuto in Interlaken und Umgebung einen Elektrobus auf verschiedenen Linien ein. Nach 2028 will PostAuto nur noch fossilfreie Busse beschaffen.

Wir stellen immer mehr Linien auf Elektromobilität um.

Mark Bögli Leiter Transformation Elektrische Mobilität

E-Diesel: eine Übergangslösung

Zwar setzt PostAuto für die Zukunft auf Elektrobusse, doch gibt es Fahrzeugtypen wie Hochboden-Fahrzeuge, für die möglicherweise nach 2028 noch keine batteriebetriebene Alternative zur Verfügung steht. Hier könnte E-Diesel eine Übergangslösung sein. Der synthetische Treibstoff E-Diesel wird mithilfe von Energie aus Wasser und Kohlenstoff hergestellt und nicht wie Biodiesel aus Biomasse oder Abfallstoffen.

Beitrag zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung

Gesundheit und WohlergehenBezahlbare und saubere EnergieIndustrie, Innovation und InfrastrukturNachhaltige Städte und Gemeinden

Erste WTO-Ausschreibung für die Beschaffung von Elektrobussen

PostAuto beabsichtigt, in den kommenden Jahren Elektrobusse in grösserer Zahl zu beschaffen, und hat 2022 dafür erstmals eine WTO-Ausschreibung durchgeführt. Zehn Lieferanten aus der ganzen Welt haben Angebote eingereicht. Den Zuschlag haben ein Unternehmen aus der Schweiz und eines aus Deutschland erhalten. So konnte PostAuto erstmals mit zwei Lieferanten Rahmenverträge für die Bestellung von E-Niederflurbussen und E-Niederflur-Gelenkbussen abschliessen. Die Verträge erleichtern die Beschaffung der Fahrzeuge.

PostAuto führte auch eine Ausschreibung für Niederflur- und Hochboden-Dieselbusse durch und schloss mit vier Lieferanten Verträge für die Beschaffung ab. Bei den Elektrobussen gab es mehr Anbieter als bei den Dieselfahrzeugen.