Ergebnis PostFinance

Hansruedi Köng
Leiter PostFinance

Wie fiel das Jahresergebnis 2018 von PostFinance aus?

Wir hatten einen deutlichen Gewinnrückgang zu verzeichnen. Hauptgründe dafür sind markant tiefere Erträge aus dem Zinsdifferenzgeschäft sowie ein einmaliger Sondereffekt im Vorjahr. Die immer noch sehr tiefen Zinsen und das Kreditverbot machen uns zu schaffen.

Nun will der Bundesrat das Kreditverbot aufheben. Was bedeutet das für PostFinance?

Es handelt sich um einen Richtungsentscheid, der noch vom Parlament bestätigt werden muss. Bis das Kreditverbot allenfalls aufgehoben wird und sich das positiv auf unser Ergebnis auswirkt, dürfte es noch mehrere Jahre dauern.

Was tun Sie, um den Abwärtstrend zu stoppen?

Wir müssen unpopuläre Massnahmen wie einen Stellenabbau und Gebührenerhöhungen umsetzen. Das schmerzt. Gleichzeitig investieren wir in die Zukunft von PostFinance, indem wir neue Geschäftsfelder erschliessen und das digitale Anlagegeschäft substanziell ausbauen. Unsere Sparkunden sollen immer mehr zu Anlagekunden werden.

Das Betriebsergebnis von PostFinance ist gegenüber dem Vorjahr von 549 Millionen Franken auf 220 Millionen Franken zurückgegangen. Der Betriebsertrag sank um 372 Millionen Franken auf 1704 Millionen Franken. Hauptgründe für den Rückgang waren einmalige Realisierungsgewinne aus Aktienverkäufen im Vorjahr von 109 Millionen Franken sowie der marktbedingt tiefere Zins- und Dividendenertrag, der um 155 Millionen Franken abnahm. PostFinance hat diverse Massnahmen in die Wege geleitet, um dem Ergebnisrückgang entgegenzuwirken. Dennoch ist die Aufhebung des Kreditverbots der zentrale Faktor, um die Profitabilität und die Wettbewerbsfähigkeit von PostFinance langfristig zu gewährleisten.