Aus der Schweiz für die Schweiz

Die Kantone sehen bei ihrer Bevölkerung ein wachsendes Bedürfnis nach einer elektronischen Stimm­abgabe. Deshalb entwickelt die Post ihr zukünftiges E-Voting-System an ihrem IT-Standort in Neuenburg weiter: unabhängig von der ehemaligen Technologie­partnerin Scytl. 2021 will sie den Kantonen ein vollständig überprüfbares System anbieten.

Die Post hat von ihrer ehemaligen Technologiepartnerin Scytl im April 2020 sämtliche für die unabhängige Weiterentwicklung notwendigen Rechte am Quellcode übernommen. «Wir haben die in der öffentlichen Debatte geäusserten Bedenken gegenüber aus­länd­ischen Lieferanten ernst genommen», begründet Denis Morel, Leiter E-Voting, diesen Schritt. «So können wir den Kantonen künftig eine Lösung bieten, die in der Schweiz für die Schweiz entwickelt wurde.»

Kantone entscheiden über Einführung

Im Verlauf von 2021 soll das System für die Kantone einsatzbereit sein und die Anforderungen des Bundes vollständig erfüllen. Das neue E-Voting-System der Post wird schweiz­weit das erste System sein, dessen Stimmen vollständig überprüfbar sind (universelle Verifizierbarkeit). Ob und wann die Kantone ihren Stimmbürgerinnen und ‑bürgern die elektronische Stimmabgabe zur Verfügung stellen, entscheiden sie selbst.

Transparenz und Aussensicht

Die Post entwickelt das E-Voting-System aus eigener Kraft an ihrem IT-Standort Neuenburg weiter. Gleichzeitig verstärkt die Post die Zusammenarbeit mit Schweizer Fachhochschulen, Universitäten und unabhängigen Fachleuten. Eng eingebunden wird zudem die IT-Community. Diese soll das System kritisch prüfen und Verbesserungen melden. Deshalb legt die Post 2021 Quellcode, Protokolle und Systemdokumentationen offen.

Sustainable Development Goal

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