Betriebliches Case Management

Mit koordinierten Kräften zurück zur Normalität

Langzeitabsenzen sind für Mitarbeitende belastend und für die Post mit hohen Kosten verbunden. Mit dem Betrieblichen Case Management unterstützt die Post betroffene Mitarbeitende, einen Weg aus der schwierigen Situation und zurück in die Arbeitswelt zu finden.

Eine langjährige Mitarbeiterin in der Zustellung leidet unter chronischen Rückenschmerzen. Nachdem ein Betrüger sie mit falschen Heilversprechungen in die Schulden getrieben hat, zerbricht auch noch ihre Ehe und sie sucht Zuflucht im Alkohol. Ihre Sucht und ein Sturz während der Arbeit machen sie schliesslich auf unbestimmte Zeit arbeitsunfähig. Fälle wie dieses fiktive Beispiel kommen öfter vor, als man denkt. Deshalb verfügen heute alle Bereiche der Post über ein Betriebliches Case Management (BCM), dessen Spezialisten Mitarbeitende mit Schwierigkeiten in mehreren Lebensbereichen auf ihrem Weg zurück in die Arbeitswelt begleiten.

Zielvereinbarung und Koordination

Die Case Managerin bzw. der Case Manager setzt mit der betroffenen Person zusammen, um die Situation zu besprechen. Gemeinsam suchen sie Lösungswege und legen Ziele fest. Eine wichtige Aufgabe des BCM ist es, unterstützende Personen, Stellen und Institutionen bestmöglich zu integrieren. So nimmt der Case Manager im Beispiel der erkrankten Zustellerin Kontakt mit den Sozialversicherungen auf, klärt Fragen mit der Krankenkasse und dem behandelnden Arzt und organisiert eine Suchttherapie. Intern stellt der Case Manager sicher, dass die Frau wegen ihrer Rückenschmerzen vorübergehend in einer anderen Funktion wieder ins Berufsleben einsteigen kann. Sobald die Gesundheit stabil ist, wird die Mitarbeiterin wieder in der Zustellung eingesetzt.

Drei Bereiche spannen zusammen

Poststellen und Verkauf, PostMail und PostAuto haben 2013 das Betriebliche Case Management in Betrieb genommen. Ein Jahr nach dem Start zieht dessen Leiterin Simone Duarte eine positive Bilanz: «Die Zusammenarbeit mit Betroffenen, HR-Beratenden, Vorgesetzten und externen Stellen ist sehr konstruktiv.» Rund 300 Mitarbeitende wurden durch das gemeinsame BCM an den fünf Standorten Bellinzona, Lausanne, Olten, Bern und Zürich bisher betreut.

«I feel good!»: für gesunde Mitarbeitende

Wie erkenne ich, ob meine Lebensbereiche in einer guten Balance stehen? Welche Massnahmen steigern meine Zufriedenheit? Wohin kann ich mich bei Problemen wenden? Mit der Kampagne «I feel good!» sensibilisiert die Post ihre Mitarbeitenden mit gedruckten und elektronischen Kommunikationsmitteln für Themen der psychischen Gesundheit. Zurzeit läuft die Kampagne im zweiten von drei geplanten Jahren. Massnahmen wie «I feel good!» sind kein Selbstzweck: Zufriedene, gesunde und aktive Mitarbeitende machen ein Unternehmen erfolgreich. Die Post investiert deshalb viel in ihr Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), zu dem neben der Prävention auch die Früherkennung, die Reintegration, die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz gehören. Investitionen, die sich lohnen und anerkannt werden: Seit 2013 ist der ganze Konzern mit dem Label «Friendly Work Space» ausgezeichnet. Die Auszeichnung belegt, dass die Arbeitgeberin Post mit ihrem Gesundheitsmanagement hohe Qualitätsstandards erfüllt.

 www.friendlyworkspace.ch

Mitarbeitende und Post profitieren gleichermassen vom Betrieblichen Case Management.

Simone Duarte,

Leiterin Betriebliches Gesundheitsmanagement Poststellen und Verkauf