Rekrutierung
Offene Stellen ausschreiben und warten genügt heute nicht mehr. Um konkurrenzfähig zu bleiben, investiert die Post viel in das Personalmarketing sowie in die Rekrutierung und Förderung der Mitarbeitenden.
Wird eine Stelle frei, soll sie mit der Person besetzt werden, die am besten dafür geeignet ist. Die Rechnung ist einfach: Je besser eine Kandidatin die Anforderungen erfüllt, desto mehr bringt sie die künftigen Kolleginnen und Kollegen, den Bereich und den ganzen Konzern vorwärts. Die Umsetzung ist jedoch weniger einfach: Sind die wirklich relevanten Anforderungen identifiziert, braucht es die dazu passenden Kandidaten. Viele Unternehmen betrachten Bewerberinnen und Bewerber nach wie vor als Bittsteller. Mit dieser Geisteshaltung erreicht man die talentiertesten Kandidaten jedoch immer schlechter. Die Post hat dies erkannt: Sie bewirbt potenzielle Talente und investiert in eine zukunftsweisende Rekrutierung.
Dazu gehört auch, dass der Bewerber im gesamten Bewerbungsprozess positive Erfahrungen macht. Die Stellenausschreibung, die Bewerbungsplattform und die Jobinterviews sollen ihn motivieren und die Qualitäten der Post als Arbeitgeberin aufzeigen. Selbst die Art der Absage entscheidet darüber, ob sich ein Bewerber später wieder bewirbt. Immerhin könnte er für die nächste Stelle genau der richtige Kandidat sein.
Der Wandel in der Gesellschaft und in der Technologie schlägt sich auch in der Rekrutierung nieder. Bewerber einer neuen Generation sind selbstbewusster, sie hinterfragen das Unternehmen kritischer und stützen sich dabei auch auf bestehende Mitarbeitende, die ihren Arbeitgeber im Internet bewerten. Überhaupt sind sie gut vernetzt, insbesondere über soziale Medien. Dort erreicht man sie denn auch zunehmend besser als über die klassischen Kanäle. Social Recruiting ist auch für die Post ein wichtiges Thema. Deshalb werden Netzwerke wie XING, LinkedIn, Facebook und weitere themenspezifische Plattformen in den Rekrutierungsprozess mit einbezogen. So platziert die Post einerseits massgeschneiderte Botschaften in den richtigen Zielgruppen und kann andererseits qualifizierte Personen direkt ansprechen und zu einer Bewerbung motivieren.
Judith von Moos, Leiterin Rekrutierung/Besetzung
Warum investiert die Post in die Rekrutierung?
Auch die Post spürt den Fachkräftemangel in bestimmten Funktionen und muss deshalb um gute Leute kämpfen. Wir investieren in neue Rekrutierungskanäle und optimieren Suchmethoden und Selektionsinstrumente, damit wir auch in Zukunft die passenden Mitarbeitenden finden.
Was ist im Bewerbungsprozess wichtig?
Als Arbeitspsychologin ist es mir ein grosses Anliegen, dass der Mensch im Rekrutierungsprozess als Ganzes wahrgenommen wird. Fachliche Qualifikationen, Erfahrungen, Kompetenzen und die Persönlichkeit sollen optimal zu Funktion und Berufsumfeld passen.
Funktioniert die Rekrutierung über Social Media?
Fragen Sie Leute, die auf Twitter oder mit eigenen Blogs im Internet aktiv sind. Viele von ihnen haben ihre aktuelle Stelle über Social Media gefunden. Social Recruiting ist eine Ergänzung zur klassischen Rekrutierung. Es widerspiegelt den Trend von einer reaktiven zu einer proaktiven Personalgewinnung.