Tone-at-the-Top

«Tone at the Top» bei der Post

Führungskräfte müssen Gesetze und Weisungen einhalten und konsequent umsetzen, und sie müssen sich ethisch und moralisch einwandfrei verhalten. Ein solch vorbildliches Verhalten erwartet die Post von ihren Kadermitarbeiterinnen und Kadermitarbeitern, und zwar auf allen Stufen.

Gesetzliche Rahmenbedingungen, Vorschriften und Regeln einhalten, moralischen und ethischen Grundsätzen genügen: Für die Post ist «Tone at the Top» – also die Kommunikation und das Verhalten ihrer Führungskräfte – von grösster Bedeutung.

Peter Hasler, warum ist «Tone at the Top» für die Post so bedeutend?

Verhält sich eine Führungskraft nicht korrekt, wird dies heute intern und extern rasch bekannt. Der Schaden für das Unternehmen und für die Person wird schnell immens und ist manchmal nur schwer wiedergutzumachen. Eine über Jahre aufgebaute gute Reputation kann in kurzer Zeit beschädigt werden.

Was erwarten Sie von Ihren Führungskräften?

Kadermitarbeiterinnen und Kadermitarbeiter haben bei der Post zahlreiche Kompetenzen. Sie übernehmen damit auch eine grosse Verantwortung, denn Entscheide sind meist nicht schwarz-weiss, es gibt Grauzonen. Führungskräfte müssen erkennen und sich bewusst sein, dass das Einhalten von schriftlichen Vorgaben allein manchmal nicht genügt, zum Beispiel wenn es darum geht, zwischen privaten und geschäftlichen Interessen zu unterscheiden. Ich erwarte von Führungskräften, dass sie sich auch ethisch und moralisch richtig verhalten, sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sind und diese auch leben.

Was will die Post mit «Tone at the Top»?

Bei «Tone at the Top» geht es darum, dass man sich als Führungskraft in allen Situationen korrekt, anständig und freundlich verhält. Das kann nur funktionieren, wenn die Führungskraft eine gefestigte innere Überzeugung hat, die auch in heiklen Situationen zum richtigen Entscheid führt. Das wiederum setzt einen gefestigten Charakter voraus, basiert auf Erfahrungen und Erlebnissen, auf klaren und eindeutigen Wertvorstellungen, die zum richtigen Entscheid über Gut oder Böse, Richtig oder Falsch führen. Diese Wertvorstellungen dürfen nicht durch Freundschaften oder gar Bestechung über Bord geworfen werden. Das korrekte Verhalten muss aus innerer Überzeugung erfolgen und unumstösslich sein. Ein bisschen schummeln geht nicht, eine moralische Bandbreite existiert nicht. In einem Unternehmen soll diese moralische Qualität bei allen Vorgesetzten vorhanden sein, sonst gibt es keine Beförderung. Mitarbeitende erkennen die von Führungskräften gelebten Werte und das von ihnen gezeigte Verhalten. Sie geben diese Werte an Kolleginnen und Kollegen weiter und fördern so deren Verbreitung und Akzeptanz.

Wie werden Führungskräfte bei der Post zu Vorbildern?

Vorbild sein heisst, die Werte der Post auch im Alltag entsprechend umzusetzen, diese sichtbar zu machen und damit die Firmenkultur zu prägen. Dabei denke ich zum Beispiel an eine saubere Vorbereitung und Umsetzung von gemeinsam erarbeiteten Entscheiden oder an eine positiv-konstruktive Auseinandersetzung mit Fehlern. In Sachen Führung geht es nicht nur um korrekte, gesetzmässige Umsetzungen, frei von ethischen Fragwürdigkeiten – die Führungskraft denkt immer auch an die Auswirkungen auf betroffene Menschen, seien dies Kunden, Lieferanten und insbesondere auch die unterstellten Mitarbeitenden. Sowenig Profit auf Schummeleien und Vorschriftsverletzungen basieren darf, sowenig darf er zulasten der Mitarbeitenden gehen, deren Persönlichkeit, Gesundheit und moralische Integrität unantastbar ist.

Ich erwarte von Führungskräften, dass sie sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sind und diese leben.

Peter Hasler,

Verwaltungsratspräsident