Claudia Pletscher Leiterin Entwicklung und Innovation

Claudia Pletscher, mit dem Konzernbereich Entwicklung und Innovation bringen Sie «Neues zum Fliegen». Was heisst das konkret?

Wir bringen Know-how und neue Partner in die Post; wir vernetzen und inspirieren. Wir sprengen alte Denkmuster und gehen über das Naheliegende hinaus. Als Entwicklungsmotor lancieren wir bereichsüber­greifende Projekte und treiben marktorientierte Programme vorwärts.

Wieso beschäftigt sich die Post mit Themen wie dem Internet der Dinge und autonomen Technologien?

Neue Technologien verändern Kundenerwartungen und das Kerngeschäft der Post mit zunehmendem Tempo. Deshalb haben wir spezifische Suchfelder definiert, in denen wir vertieft analysieren, was sie für das Kerngeschäft der Post bedeuten. Daraus leiten wir neue Geschäftsmöglichkeiten ab.

Welche Rolle spielt der Bereich Entwicklung und Innovation dabei?

Wir unterstützen die Geschäftsbereiche bei der digitalen Transformation. Die Post kann ihre Kernkompetenzen aus der physischen Welt auch digital bestens ausspielen.

Entwicklungsfokus: smarte Systeme

Das Internet der Dinge macht das Leben einfacher

Die Welt um uns wird intelligenter: Objekte sind vernetzt, Systeme handeln selbstständig. Das eröffnet neue Möglichkeiten – auch für die Post und ihre Kundinnen und Kunden.

Das gestohlene Velo meldet dem Besitzer seinen Standort, ein Regal kennt jederzeit den Lagerbestand, und das Postauto fährt autonom durch die Fussgängerzone – das ist nicht mehr nur Zukunftsmusik. Alltagsobjekte erhalten Sen­soren und werden mit dem Internet der Dinge vernetzt. Sie senden ihre Daten an leistungsfähige Softwaresysteme, die damit selbstlernend immer bessere Entscheidungen treffen und wieder andere Objekte – zum Beispiel Roboter – steuern.

Investieren in die Zukunft

Die Entwicklung solcher smarter Systeme wird weltweit mit grossen Investitionen vorangetrieben. Während das Thema auch Fragen aufwirft, bietet es vor allem Chancen: Gerade in der Güterlogistik und im Personenverkehr ist das Potenzial riesig. Die Post will diese Entwicklung deshalb aktiv mittragen und engagiert sich im Aufbau eines speziellen drahtlosen Netzwerks für das Internet der Dinge. Seit März 2016 ­werden diverse Versuche durchgeführt, um «posta­lische Dinge» mit dem Internet zu verknüpfen.

Neue, intelligente Dienstleistungen

Über ein Funknetz können künftig Pakete, Briefkästen und viele andere Dinge bei minimalem Energiebedarf mit dem Internet verbunden werden: durch kleinere und günstigere Sensoren, die keine SIM-Karte mehr benötigen. Die Post kann ihren Kundinnen und Kunden so neue, intelligente Dienstleistungen anbieten.

Einer Sendung beigelegte Sensoren könnten zum Beispiel alarmieren, sobald diese unerlaubt geöffnet oder die ideale Temperatur für ein Medikament überschritten wird. Ein zusätzlicher Sensor erkennt den Prozessschritt und liefert so die Position des Vorfalls mit. Kundinnen und Kunden wiederum könnten über kleine smarte Buttons direkt vom Lagerregal oder Aufbewahrungsschrank Nachbestellungen auslösen –  einfach und direkt, ohne Umwege über einen Webshop oder eine App.